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Affektive Relationalität - Birgitt Röttger-Rössler & Jan Slaby

Wintersemester 2015/16 - Sommersemester 2016

Prof. Brigitt Röttger-Rössler / Prof. Jan Slaby

Das erste Tandem, bestehend aus einer Ethnologin und einem Philosophen, arbeitete den konzeptuellen Kern des für den SFB zentralen relationalen Affekt- und Emotionsverständnisses umfassend aus. Grundlage der Kooperation war eine durch langjährige (u.a. am Cluster Languages of Emotion) gemeinsame wissenschaftliche Tätigkeit fundierte Verankerung beider in aktuellsten Strömungen der Emotionsforschung.

Die disziplinäre Kombination erlaubte es, ein enges Wechselspiel zwischen der Ausarbeitung und Erprobung empirisch-ethnologischer Verfahren und einer transformativen Begriffs- und Theoriearbeit zu initiieren. Exemplarisch kann dies hier für den Begriff des Emotionsrepertoires illustriert werden, der gerade dadurch, dass er in ein relationales Verständnis überführt wurde, an Kontur gewann und damit für den SFB zu einem erschließenden Leitbegriff wurde. Es ging in der Zusammenarbeit u.a. darum, das etablierte Verständnis von individuellen Emotionsrepertoires (als leiblich tief verankerte affektive Dispositionen) ausgehend von empirischen Untersuchungen so auszuweiten, dass die Möglichkeit einer kollektiven Trägerschaft der Repertoires verständlich wurde, wobei der relationale Charakter der interaktiv und performativ ausagierten Repertoires präzise bestimmt werden konnte.

Das relationale Affektverständnis des SFB wurde im Zuge dessen zu einem empirisch gesättigten und konzeptuell trennscharfen Instrumentarium ausgebaut und als Alternative zu den weithin etablierten – aber mit einem westlichen bias belasteten – Begriffen diskreter Emotionen profiliert.

Das Tandem wurde an den jeweiligen Instituten vertreten durch:

Eric Heuser, Frank Ruda und Eva Weber-Guskar