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Die affektive Produktion von ‚Heimat‘: Patronatsfestvideos im transnationalen Kontext Mexiko/USA

Die affektive Produktion von „Heimat",   Credits: Ingrid Kummels

Die affektive Produktion von „Heimat", Credits: Ingrid Kummels

Die Akteur*innen wenden ein gezieltes, medienbasiertes Gefühlsmanagement (doing affects) in Kontexten ausgeprägter sozialer Ungleichheit und Exklusion an: Die Illegalisierung der Arbeitsmigration von Mexiko in die USA erschwert die Teilhabe an den sozio-politischen Prozessen des Herkunftslands ebenso wie sie die Einbindung in nationalstaatliche Institutionen der USA. Erkenntnisleitend ist die These, dass die Akteur*innen über Medien wie das Patronatsfestvideo – auch über eine große Distanz hinweg – die affektiven Resonanzen des sich Beheimatet-Fühlens, aber auch die Dissonanzen der Entfremdung von den ‚Heimaten‘, auf die sich die Patronatsfeste beziehen, mobilisieren. Diese Dynamiken regen eine heterogene Akteursgruppe in beiden Ländern an, z. B. „Yalálag“ aktiv mitzugestalten: Migrant*innen mehrerer Generationen und mit unterschiedlichem legalen Status in Los Angeles, darunter die in den USA geborenen Kinder; Rückkehrer*innen aus den USA in der mexikanischen Gemeinde Yalálag; auch beteiligen sich Menschen, die nicht aus Yalálag stammen. Die vernetzte Öffentlichkeit, die aus der Interaktion über Facebook-Seiten und Youtube-Clips hervorgeht, wird selbst zu einem weiteren Zugehörigkeitsort und einer ‚Heimat‘. Das Teilprojekt leistet mit seinem Fokus auf Medienpraktiken der ‚Heimat‘-Bildung einen innovativen theoretischen und methodischen Beitrag zur affektiven und emotionalen Dimension von Migration und transnationaler Gemeinschaftsbildung.