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Zur Bedeutung von Emotionen im Journalismus

Lünenborg, Margreth; Medeiros, Débora – 2023

März 2022: (1) „Feel the news – Was Deutschland bewegt“, so betitelten Jule und Sascha Lobo (2022) ihren neu platzierten wöchentlichen Podcast, der „diese eine, größte emotionale Debatte des Landes“ in den Blick nimmt. Sie adressierten damit ganz explizit Emotionen als relevante Di­mension von Journalismus: Einerseits benennen sie Emotionen als inhalt­liche Dimension, die dazu beiträgt, dass Nachrichten Resonanz erzeugen, dass ‚Deutschland bewegt‘ wird. Anderseits verweist der Titel auf eine spe­zifische Rezeptionsweise: Nachrichten werden hier nicht als Informations­angebot angepriesen, das nüchtern und besonnen genutzt werden sollte. „Feel the news“ benennt vielmehr pointiert jene affektive Adressierung des Publikums, die in hybriden Mediensystemen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Einladung an Zuhörer*innen, durch eigene Sprachnachrich­ten zum Podcast beizutragen, greift diese affektive Adressierung auf und bindet sie in das Produkt ein. Die Lobos haben, so lässt sich bilanzieren, ein gutes Gefühl für den Bedeutungsgewinn von Emotionen in öffentli­cher Kommunikation und wissen, dies strategisch in ihre Vermarktung einzubinden

Titel
Zur Bedeutung von Emotionen im Journalismus
Verfasser
Lünenborg, Margreth; Medeiros, Débora
Verlag
Nomos
Ort
Baden-Baden
Datum
2023
Erschienen in
Meier, K.; & Neuberger, C. (Hrsg.) - Journalismusforschung. Stand und Perspektiven.
Sprache
ger
Art
Text
Größe oder Länge
S. 80-101