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Macht der Gefühle: Zur Bedeutung von Emotionen für die sozialkonstruktivistische Diskursforschung

koschut_2015_macht-der-gefühle

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Koschut, Simon – 2015

Konstruktivistische Ansätze in den Internationalen Beziehungen (IB) betonen häu- fig die Bedeutung von Sprache für die Konstruktion von Wirklichkeit, Identität und Machtverhältnissen. Dabei wird mitunter übersehen, dass diskursive Machtaus- übung, etwa über Statusdifferenzierung, in kollektiven Emotionen begründet liegt, die soziale Diskurse und Identitäten auf internationaler Ebene untermauern und re- produzieren. Es wird hier argumentiert, dass die Einbeziehung von Emotionen als zusätzliche Analysekategorie für Intersubjektivität weitergehende Fragen ermög- licht und dass die Tragweite der Bedeutungen, die sich aus der Auseinandersetzung mit Emotionen ergeben, in der konstruktivistischen Diskursforschung meist überse- hen wird. Der Beitrag stellt dazu Bausteine für eine emotionsbasierte Diskursfor- schung in den IB vor. Es wird zunächst mithilfe der Prozesssoziologie herausgear- beitet, wie bestimmte Emotionskategorien internationale Herrschaftsverhältnisse stärken, aber auch Widerstand gegen soziale Hierarchien in den internationalen Beziehungen hervorrufen können. Die theoretisch-konzeptionellen Annahmen wer- den anschließend mithilfe von emotionsbasierten Machtfigurationen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und den Beitrittsländern empirisch veranschaulicht. Zuletzt werden die Implikationen der Argumentation und eine mögliche Forschungsagenda sozialkonstruktivistischer Emotionsforschung aufgezeigt

Titel
Macht der Gefühle: Zur Bedeutung von Emotionen für die sozialkonstruktivistische Diskursforschung
Verfasser
Koschut, Simon
Datum
2015
Kennung
https://doi.org/10.5771/0946-7165-2015-2
Erschienen in
ZIB - Zeitschrift für Internationale Beziehungen, 22 (2)
Sprache
ger
Art
Text
Größe oder Länge
S. 7-33