Im Bereich der Internationalen Beziehungen (IB) sind in letzter Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze entstanden, um die vielfältigen Möglichkeiten, die Emotionen im und durch den Diskurs bieten, zu verstehen. Dieses Forum zieht Bilanz und untersucht diese Verbindung anhand zweier miteinander verbundener Fragen: Warum sollte man Emotionen über den Diskurs untersuchen? Wie können wir Emotionen durch den Diskurs untersuchen? In Bezug auf die erste Frage argumentieren wir, dass textuelle und verbale Äußerungen uns einen vielversprechenden Weg bieten, Emotionen für Forscher empirisch zugänglich zu machen. In Bezug auf die zweite Frage argumentieren wir, dass es wichtig ist, spezifische Kriterien für die Untersuchung von Emotionen durch Sprechakte zu entwickeln. Wir schlagen drei Kriterien vor, die die Untersuchung von Emotionsdiskursen erfüllen muss, die sich um die Theorie (was ist eine Emotion?), den Ausdruck (wie werden Emotionen kommuniziert?) und die Auswirkungen (was bewirken Emotionen?) drehen. Um das Engagement und den Dialog über diese Fragen zu fördern, schlagen die Teilnehmer dieses Forums eine Reihe von Ansätzen zur Untersuchung des Emotionsdiskurses in der Weltpolitik vor. Die Idee ist, die Art und Weise zu erforschen, in der der Diskurs Emotionen hervorruft, offenbart und einbezieht, und wie diese Effekte zu größeren Fragen in der IR beitragen können. Das Ziel dieses Forums ist es, über den "Emotionen sind wichtig"-Ansatz der ersten Welle der Emotionsforschung im IR hinauszugehen und spezifischere Wege aufzuzeigen, um die Berücksichtigung von Emotionen in die bestehende Forschung zu integrieren, insbesondere in die konstruktivistische.