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Kooperationen

Kooperationsnetzwerk des SFBs

Der SFB hat vor allem über die TP C04 und B03 eine tiefgreifende Kooperation mit dem "Center for Subjectivity Studies" etabliert, insbesondere mit Thomas Szanto und Mikko Salmela zu den Themen politische und kollektive Emotionen, was sich u.a. in mehreren Arbeitstreffen, gemeinsamen Workshopeinladungen und Publikationen niedergeschlagen hat.

Die im Rahmen der zweiten Laufzeit weitergeführte Kooperation begann mit einem explorativen Forschungsaufenthalt 2019, bei dem Prof. Douglas Hollan besucht wurde, den das Teilprojekt A02 ("Affekte und Institutionalisierungsprozesse") zuvor bereits als Keynote Speaker für die internationale Tagung "Affective Arrangements in Mental Health Care Settings" nach Berlin eingeladen hatte. Darüber hinaus konnten in Kalifornien auch Schlüsselakteur:innen der dortigen viet-amerikanischen Diaspora besucht werden. Neben Interviews, dem Besuch des Orange County Veterans Memorial und einem Silent Walk durch Little Saigon nahm die wissenschaftliche Postdoc-Mitarbeiterin Edda Willamowski auch am Kolloquium des Arbeitsbereichs "Medical and Psychological Anthropology" der UCLA teil, wo sie u.a. während eines Vortrags von Prof. Ghassan Hage weitere wichtige wissenschaftliche Kontakte anbahnen konnte. 

Im April/Mai 2022 war Dr. Omar Kasmani (TP C03) als Gastwissenschaftler am Department of Anthropology der University of Texas in Austin tätig. Der vierwöchige Aufenthalt diente primär dem Ziel, seine in Arbeit befindliche Monographie zum Thema migrantischer Zugehörigkeiten weiterzuentwickeln. Insbesondere in Zusammenarbeit mit Prof. A. Azfar Moin vom Department of Religious Studies wurden Treffen mit Studierenden und in ähnlichen Themenbereichen arbeitenden Wissenschaftler:innen veranstaltet. Darüber hinaus präsentierte Dr. Kasmani seine Arbeit an der Schnittstelle von Religion und Affekt einem breiteren Publikum in einem in Kooperation mit dem South Asia Institute und dem Center for Women and Gender Studies organisierten öffentlichen Vortrag.

Der SFB kooperierte mit Prof. Tyrone S. Palmer in der Konzeption und Umsetzung der Workshops „Affect and Blackness“ (2021) und „Affect Race Negativity“ (2022). Tyrone S. Palmer wird auch in Zukunft als Kooperationspartner in die Arbeit des SFB, insbesondere des Teilprojekts B05 ("Emotionsrepertoires im Wandel II") einbezogen. Ein Besuch von Henrike Kohpeiß an der Wesleyan University ist für 2023 geplant.

Prof. Andreas Malm ist seit Juni 2022 regelmäßiger Gesprächspartner des Teilprojekts B05 ("Emotionsrepertoires im Wandel II"), nachdem er bereits im August 2020 als Gesprächspartner einer gut besuchten online-Diskussion Gast der AG Slaby und des Teilprojekts war. Prof. Malm ist als Gast eines Workshops zu Affekt und Klimakrise eingeplant.

Jan Slaby (TP B05) kooperiert mit Prof. John Protevi zum Thema einer "political philosophy of mind", die ein langjähriges gemeinsames Forschungsinteresse markiert. Es ist eine gemeinsame programmatische Publikation geplant, in die auch wichtige Aspekte der Projektarbeit einfließen; Protevi wird im November 2022 zu einem Gastaufenthalt mitsamt Abendvortrag an die FU kommen.

Während der ersten Laufzeit hat der SFB eine Kooperation mit Prof. Moira Gatens vom Philosophie-Department der University of Sydney begonnen. Gatens ist eine weltweit führende politische Philosophin mit Schwerpunkten in der feministischen Philosophie, der Philosophie Spinozas sowie der Affekttheorie. Dr. Millicent Churcher, die bei Moira Gatens an der University of Sydney promoviert hat, ist seit 2020 zunächst als Alexander von Humboldt-Stipendiatin, später mit einem Marie-Curie Postdoc-Projekt fester Teil des Teilprojekts B05 ("Emotionsrepertoires im Wandel II") und hat sich bereits wesentlich in die Publikationstätigkeit des SFB eingebracht, u.a. als Mit-Herausgeberin des SFB-Bandes Affect, Power, and Institutions (Routledge 2023). Moira Gatens berät das Projekt zu Fragen der Affekttheorie, der Institutionentheorie und zur Philosophie Spinozas.

Mit dem Department of Psychiatry der Hanoi Medical University und dem assoziierten National Institute of Mental Health Vietnam bestanden auch in der 2. Laufzeit des TP A02 intensive digitale und Vor-Ort-Austauschbeziehungen in Berlin und Hanoi. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen konnten gemeinsame Aktivitäten aufrechterhalten werden. Im Herbst 2022 werden mehrere Akteur:innen des SFB 1171 von der Charité Universitätsmedizin Berlin gemeinsam mit den Kooperationspartnern der Hanoi Medical University eine internationale Mental Health Care Konferenz veranstalten, in die Care-Perspektiven aus der SFB-Projektarbeit und qualitativ erarbeitete Ergebnisse einfließen werden. Ebenso wird es Kooperationspartner:innen möglich sein, im Oktober 2022 vor Ort nach Berlin zu reisen, um neben der Teilnahme am WHO World Health Summit und der Internationalen Konferenz der Klinikpartnerschaften sich mit Teammitgliedern des SFB auszutauschen.

Mit Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf hat der SFB eine langjährige Arbeitsbeziehung vor allem im TP A03 ("Geteilte Gefühle") aufgebaut, die in der zweiten Laufzeit durch einen Forschungsaufenthalt von Prof. Dr. Anne Fleig an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster intensiviert wurde (SoSe 2022). Dabei wurden thematische Schnittfelder zwischen dem literaturwissenschaftlichen Teilprojekt des SFB "Affective Societies" und den am Exzellenzcluster "Religion und Politik" sowie am SFB 1385 "Recht und Literatur" angesiedelten Forschungsprojekten von Prof. Martina Wagner-Egelhaaf eruiert und Ideen für eine Kooperation in der nächsten Förderperiode entwickelt.

Als ehemaliger Projektmitarbeiter (als PreDoc bis 2016, als Postdoc von 2016-2019 im TP B05) unterhält Rainer Mühlhoff, in Osnabrück seit 2021 als Professor für Ethik der Künstlichen Intelligenz, eine Arbeitsbeziehung zum Projektteam B05 ("Emotionsrepertoires im Wandel II"). Neuerlich intensiviert wurde die Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren durch den Osnabrücker Promovenden Paul Schütze, der sich aktiv in die Arbeit des Teilprojekts B05 eingebracht und gemeinsam mit Jan Slaby publiziert hat.

Henrike Kohpeiß (TP B05) hat im Mai 2022 einen Forschungsaufenthalt bei Prof. Ruth Sonderegger in Wien absolviert und arbeitet mit ihr an einer Publikation zu Ästhetik und Abolition. Sonderegger war zu einem Kooperationstreffen und Gastvortrag im April 2022 Gast des Verbunds.

Im Rahmen der Berlin Science Week (01.-10. Nov. 2022) kooperiert das Teilprojekt A07 "Pflanzen berühren" mit der soziokulturellen Anthropologin, sensorischen Ethnographin, interdisziplinären Künstlerin und Moderatorin Dr. Susanne Schmitt, deren Arbeit sich auf kreative Kollaborationen innerhalb und jenseits des Labels "Kunst trifft Wissenschaft" konzentriert. 

Die Teilprojektleiterin Anita von Poser (A02) konnte 2022 den renommierten Anthropologen Prof. Robert R. Desjarlais erfolgreich für den Humboldt Forschungspreis (Humboldt Research Award) nominieren. Während eines kürzeren Besuchs des Kollegen im Sommer 2022 in Deutschland konnten erste Pläne für die konkrete Zusammenarbeit und für weitere wichtige wissenschaftliche Vernetzungen geschmiedet werden, die im Rahmen zweier geplanter Aufenthalte 2023 und 2024 umgesetzt werden sollen.

Gemeinsam mit Yana Prinsloo konzipierte Theresa Schütz (Teilprojekt B03) eine dreiteilige Workshop-Reihe über „KOLLEKTIVE Arbeitsweisen und Lebensformen in Theater und Theaterwissenschaft“, die wechselnd in Berlin und Mainz stattfand bzw. stattfindet und in eine gemeinsame Buchpublikation münden soll.

Es besteht seit mehreren Jahren ein regelmäßiger Austausch zwischen Vertreter:innen des Freiburger Projektbereichs „Ästhetiken der Affizierung“ und Jan Slaby. Ende 2022 wird Jan Slaby für einige Wochen als Fellow nach Freiburg gehen. In der ersten SFB-Laufzeit hatte bereits Rainer Mühlhoff mit dem Freiburger Soziologen Ulricht Bröckling kooperiert.

Dr. Fabian Bernhardt (TP B05) ist Mitglied des von Prof. Dr. Hartmut von Sass (gemeinsam mit Prof. Dr. Notger Slenczka) initiierten DFG-Netzwerks „Religion and the Emotions“. Das Netzwerk nimmt im Oktober 2022 seine Arbeit auf, besteht aus 20 Theolog:innen und Philosoph:innen und trifft sich in regelmäßigen Abständen in Berlin und Oxford.

Das TP C03 ("Regieren religiöser Vielfalt in Berlin) etablierte im März 2022 eine Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Andrea Bieler und ihrem Forschungsteam aus dem Projekt „Conviviality in Motion. Exploring Theologies and Practices of Multiethnic Christian Congregations in Europe“. In einem initialen Treffen tauschten sich beide Teams zunächst zu den methodologischen Herausforderungen, der Frage der Positionalität und unterschiedlichen Repräsentationsformen in der Erforschung von Affekten und Emotionen im Kontext religiöser Diversität aus. Die weiterführende Kollaboration ist zunächst in Form der Teilnahme des TP C03 an der Konferenz „Hermeneutics of Conviviality“ (Universität Basel, 16.-18.06.2023) inklusive eines Beitrags zur aus der Tagung hervorgehenden Publikation geplant.