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"Affective Publics" Vortragsreihe

Die Vorträge sind auf Englisch verfügbar.

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Im akademischen Jahr 2020/21 befasst sich die Arbeit des SFB Affective Societies mit der sich ändernden Struktur und Natur von Öffentlichkeiten - sowohl in unterschiedlichen Konfigurationen der physischen Ko-Präsenz als auch in medial und digital vernetzten Formen. Während der westliche Diskurs lange Zeit in erster Linie auf normativen Konzepten der Öffentlichkeit im habermasschen Deliberativverständnis beruhte, scheint ein solches Konzept, das in erster Linie auf den rationalen Austausch von Argumenten ausgerichtet ist, längst unter den Bedingungen polyphoner und scheinbar chaotischer digital-vernetzter Kommunikation überholt zu sein. Gleichzeitig wurde ein dichotomes Verständnis von Privatsphäre und Öffentlichkeit lange vor dem Aufkommen digitaler Kommunikationsstrukturen sowohl von Theoretiker:innen des Südens als auch von Sozialanthropolog:innen und feministischen Forscher:innen kritisiert, weil es das komplexe und angespannte Zusammenspiel des Verborgenen - das Geheimnis, das Persönliche, das Private und das Öffentliche - nicht angemessen beschreiben kann. Da wir an Emotionen und Affekten als Grundstrukturen der Sozialität interessiert sind, hinterfragen wir speziell die gemeinsame Polarisierung gut platzierter rationaler Argumente und beunruhigender emotionaler Ausdrücke, die wir als affektive Kräfte verstehen. Vielmehr streben wir ein zeitgemäßes Verständnis der spezifischen emotionalen und affektiven Dimensionen der gegenwärtigen Öffentlichkeit an - sei es an bestimmten physischen Orten (z. B. Museen), als translokale Netzwerke (digital diasporas), als Literaturinstitutionen oder als algorithmische Informationsinfrastruktur.