Netzwerk Affekt und Kolonialismus
Koordination
Jonas Bens, Sozial- und Kulturanthropologie
Rosa Cordillera A. Castillo, Sozial- und Kulturanthropologie
Fabian Bernhardt, Philosophie
Débora Medeiros, Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Verena Straub, Kunstgeschichte/Bildwissenschaft
Studentische Mitarbeiter:innen
Maximilian Apel
Olivia Pieczewski
Webseite des Web Labs
Kontakt: info@aac-weblab.net
Der Kolonialismus bezeichnet nicht nur eine historische Formation, sondern auch eine Gegenwart, die bis heute andauert. Weit davon entfernt, ausschließlich der Vergangenheit anzugehören, hört das koloniale Erbe nicht auf, soziale und kulturelle Wirklichkeiten zu prägen und zu modellieren – in gesellschaftlichen Institutionen und Räumen, Bildern und Begriffen, Mustern des Wahrnehmens und Fühlens, ökonomischen Ungleichheiten, politischen Abhängigkeitsverhältnissen, Formen der Subjektivierung, Emotionsrepertoires und affektiven Arrangements unterschiedlicher Art und Reichweite. Das Projekt "Affect and Colonialism Web Lab" untersucht die affektiven Dynamiken, die mit dem Kolonialismus und seinen neo- und postkolonialen Verlängerungen einhergehen. Dabei wird zum einen aus den Colonial Studies und der post- und dekolonialen Theorie und zum anderen aus der geistes- und sozialwissenschaftlichen Affekt- und Emotionsforschung geschöpft. Ziel ist es, besser zu verstehen, auf welche Weise der Kolonialismus und seine andauernden Manifestationen bestimmte Affekte und Emotionen erzeugen, aufrechterhalten, modulieren, verändern oder zurückweisen. Das Projekt umfasst eine multimediale und multilinguale Plattform, auf der mit Podcasts, Videos und digitalen Ausstellungen enge Verflechtungen von Affekt und Kolonialismus thematisiert werden. An das Projekt ist zudem ein Fellowship-Programm angegliedert, bei dem insbesondere Forscher:innen aus dem Globalen Süden ihre Arbeit vorstellen können.