Netzwerk Affekt und Kolonialismus
Koordination
Jonas Bens, Sozial- und Kulturanthropologie
Rosa Cordillera A. Castillo, Sozial- und Kulturanthropologie
Fabian Bernhardt, Philosophie
Débora Medeiros, Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Verena Straub, Kunstgeschichte/Bildwissenschaft
Webseite des Web Labs
Kontakt: info@aac-weblab.net
Der Kolonialismus bezeichnet nicht nur eine historische Formation, sondern auch eine Gegenwart, die bis heute andauert. Weit davon entfernt, ausschließlich der Vergangenheit anzugehören, hört das koloniale Erbe nicht auf, soziale und kulturelle Wirklichkeiten zu prägen und zu modellieren – in gesellschaftlichen Institutionen und Räumen, Bildern und Begriffen, Mustern des Wahrnehmens und Fühlens, ökonomischen Ungleichheiten, politischen Abhängigkeitsverhältnissen, Formen der Subjektivierung, Emotionsrepertoires und affektiven Arrangements unterschiedlicher Art und Reichweite. Im Rahmen des internationalen Netzwerks sollen die affektiven Dynamiken untersucht werden, die mit dem Kolonialismus und seinen neo- und postkolonialen Verlängerungen einhergehen. Dabei wird zum einen aus den Colonial Studies und der post- und dekolonialen Theorie und zum anderen aus der geistes- und sozialwissenschaftlichen Affekt- und Emotionsforschung geschöpft. Ziel ist es, besser zu verstehen, auf welche Weise der Kolonialismus und seine andauernden Manifestationen bestimmte Affekte und Emotionen erzeugen, aufrechterhalten, modulieren, verändern oder zurückweisen.