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Welche Rolle spielen audiovisuelle Bilder in Prozessen der kulturellen Gemeinschaftsbildung? Welche politischen Implikationen tragen sie mit sich? Und wie werden Bedeutungszusammenhänge über Bilder hergestellt?  

Kulturelle Zusammenhänge und Gemeinschaften werden mehr denn je über audiovisuelle Bilder hergestellt – und sind deshalb auch mit Gefühls- und Affektgemeinschaften verknüpft. Dabei tragen audiovisuelle Bilder ein politisches Potential in sich: Bildpoetiken stellen Assoziationen und Vorstellungswelten her. Sie können kritisch aufzeigen, aber auch ‚blinde Flecken‘, stereotype Vorstellungen und Zuschreibungen produzieren. Doch Bilder sind in Bewegung, werden in Praxis gelebt, sind dynamisch. Dem Konsum filmischer Bilder, deren Machart und Implikationen für Gemeinschaftsgefühle – auch Ausgrenzung kann ein Gemeinschaftsgefühl, kann gemeinschaftsbildend sein – geht Hauke Lehmann mit Jürgen Brokoff und Cilja Harders in der heutigen Folge nach. 

Hauke Lehmann ist Filmwissenschaftler und leitet zusammen mit Hermann Kappelhoff das filmwissenschaftliche Teilprojekt C06 Transkulturelle, integrative und rassistische Poetiken audiovisueller Bilder – Medien im Widerstreit kultureller Gemeinschaftsbildung zwischen Deutschland und der Türkei, in dem sie den Zusammenhang von audiovisuellen Medien und der Gemeinschaftsbildung mit einem Fokus auf das sogenannte deutsch-türkische Kino und die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei untersuchen.