Vortrag: "PEGIDA als kollektive Performanz. Die Dresdener Demonstrationen im Lichte einer theaterwissenschaftlichen Aufführungsanalyse"
Proteste sind eine Form, um Unrechtserfahrungen und damit verknüpften Empfindungen kollektiv und performativ Ausdruck zu verleihen. Im bundesdeutschen Kontext haben in jüngster Zeit insbesondere die Proteste von PEGIDA in Dresden und sich daran anschließende Demonstrationen aus einem völkisch-autoritären Spektrum auf sich aufmerksam gemacht.
Der Vortrag analysiert diese Proteste aus einer dezidiert theaterwissenschaftlichen Perspektive und wirft mit seinem Fokus auf die performativen Dimensionen eines gefühlten Souveränitätsverlusts einen neuartigen Blick auf das Phänomen:
Auf welche Weise artikulieren die Versammlungen einen gefühlten Souveränitätsverlust performativ?
Welche Rolle spielen dabei diskursive, inszenatorische sowie performative Grenzziehungsprozesse?
Und inwieweit werden diese von Empfindungen der Wut und Nostalgie vorangetrieben?
Sebastian Sommer, M.A. promoviert am Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und koordiniert mit anderen den Arbeitskreis „Rechte Protestmobilisierungen“ am Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) in Berlin.
Organisiert von Teilprojekt C04 »Gefühle religiöser Zugehörigkeit und Rhetoriken der Verletzung in Öffentlichkeit und Kunst«.
Kontakt: aletta.diefenbach@fu-berlin.de
Zeit & Ort
12.02.2019 | 18:00
Freie Universität Berlin
Rost- und Silberlaube, Raum KL 32/202
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin