Matthias Warstat, Hansjörg Dilger
Der Begriff der kulturellen Diversität ist heute umstrittener denn je, gerade wenn es um die Zukunft von Institutionen geht. ‚Kulturelle Vielfalt‘ erscheint hier nicht als eine positive Leitidee, die über kurz oder lang institutionellen Wandel initiieren oder voranbringen kann, sondern als ein politisch fragwürdiges Etikett, das die Konflikte, Machtgefälle und sozialen Ungleichheiten von Institutionen eher verschleiert als benennt. Wie diese Debatte innerhalb einzelner institutioneller Felder, aber auch gesamtgesellschaftlich geführt wird und welche Folgen das für die affektiven Dimensionen institutioneller Diversifizierung hat, erörtern wir in diesem Vortrag. Neben einem Aufriss der konzeptuellen Achsen, die wir für die Analyse der vielschichtigen affektiven Dynamiken kultureller Diversifizierung in institutionellen Feldern vorschlagen, geben wir Einblicke in die von uns untersuchten empirischen Felder der Religion und des Theaters.