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Imaginative Assemblies and Affective World Making. Buchprojektpräsentation und Workshop mit Claudia Breger (Columbia University)

12.06.2025 - 13.06.2025

In Zeiten wachsender Ungleichheit, Ausgrenzung und Polarisierung stellt sich die Frage: Wie können Film, Literatur und Theorie dazu beitragen, neue Formen von Kollektivität zu imaginieren? Wir freuen uns sehr, Claudia Breger (Columbia University) zu zwei Veranstaltungen begrüßen zu dürfen, organisiert vom TP05 Affektive Zeitgenossenschaft

Das einundzwanzigste Jahrhundert erlebt eine neue Welle wirtschaftlicher Ungleichheit, rassistischer Ausgrenzung und politischer Feindseligkeit – Entwicklungen, durch die Fragen nach kollektiver Identität und Zugehörigkeit neue Dringlichkeit gewinnen.

In ihrem Buch "Making Worlds: Affect and Collectivity in Contemporary European Cinema" (2020) argumentiert Claudia Breger, dass das zeitgenössische europäische Kino neue Möglichkeiten eröffnet, über Kollektivität nachzudenken und sie zu empfinden – und damit den genannten politischen Tendenzen etwas entgegensetzt. Sie entwickelt darin ein neues Modell filmischer Welterzeugung (world making).

In ihrem aktuellen Buchprojekt mit dem Arbeitstitel "Imaginative Assemblies: Political Aesthetics in Transatlantic Dialogue" führt sie diese Analyse weiter. Sie schlägt vor, politische Ästhetik neu zu denken – im Dialog zwischen der von deutschsprachigen (emigrierten) Kritischen Theoretikern als Reaktion auf den historischen Faschismus geprägten Tradition politischer Ästhetik und aktuellen Strömungen des 21. Jahrhunderts: dem new materialism, radikalem Black Thought, Neo-Marxismus, Affekttheorie und Queer Studies.

12. Juni 2025 – 16:00–18:00 Uhr
In einer Nachmittagssession stellt Claudia Breger ihr aktuelles Buchprojekt "Imaginative Assemblies: Political Aesthetics in Transatlantic Dialogue" vor. Das Projekt beleuchtet politische Ästhetiken aus einer transatlantischen Perspektive und verknüpft kritische Theorie, Affekttheorie und radikale Denktraditionen. Die Präsentation findet auf Englisch statt, die anschließende Diskussion auf Englisch und Deutsch.
Ort: Habelschwerdter Allee 45, JK 31/122 (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie)

13. Juni 2025 – 10:00–14:00 Uhr
Im Workshop-Format diskutiert Breger ihr Konzept des affective world making, begleitet von Reaktionen seitens CRC-Mitgliedern und gemeinsamer Diskussion. Eine Teilnahme auf Englisch ist möglich, die Veranstaltung findet jedoch überwiegend auf Deutsch statt.
Ort: Habelschwerdter Allee 45, JK 33/121 (Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule)

Claudia Breger ist Villard Professor of German and Comparative Literature an der Columbia University in New York. Sie gehört zu den führenden Vertreter*innen der Affekttheorie innerhalb der Germanistik. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts.

In ihrer Arbeit zu Literatur, Film und Theater hat sie unter anderem zu den Schnittstellen von Geschlecht, Sexualität und Rassifizierung sowie zur Beziehung zwischen Queer Studies und Affekttheorie publiziert – etwa in ihren Hirschfeld-Lectures Nach dem Sex? (2014).

Bereits 2017 war sie am unseren SFB zu Gast und hat zur Jahreskonferenz Public Spheres of Resonance beigetragen.