Das moderne Recht scheint darauf ausgelegt zu sein, Emotionen in Schach zu halten. The Sentimental Court argumentiert das genaue Gegenteil: dass das Recht nicht dazu da ist, affektive Dynamiken zu verdrängen, sondern sie zu erzeugen. Auf der Grundlage umfangreicher ethnografischer Feldforschung - sowohl während des Prozesses gegen den ehemaligen Kommandeur der Lord's Resistance Army, Dominic Ongwen, im Hauptquartier des Internationalen Strafgerichtshofs in den Niederlanden als auch im ländlichen Norden Ugandas an den Schauplätzen der Gewalt - ist dieses Buch eine eingehende Untersuchung des Gefühlslebens legalisierter Interventionen der Übergangsjustiz in Afrika. Jonas Bens vertritt die These, dass das Recht gezielt Stimmungen und Gefühle erzeugt, mobilisiert, formt und transformiert, und erörtert darüber hinaus, wie wir über die Zukunft von Recht und Gerechtigkeit in unserer kolonialen Gegenwart nachdenken sollten, indem wir uns auf die Politik der Stimmungen und Gefühle konzentrieren, in die sie verstrickt sind.