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Commit Yourself! Strategies of Staging Spectators in Immersive Theater

Internationale Tagung am 18. & 19. November 2016 in Kooperation mit den Berliner Festspielen

Aufführungen des Gegenwartstheaters spielen vermehrt mit der Einbindung ihres Publikums. Vor allem in immersiven und partizipativen Theaterformen teilen sich miteinander agierendes Publikum und Performer_innen den Raum der Aufführung. Indem „die Zuschauer_in“ nicht mehr nur zuschauende und zuhörende Besucher_in ist, sondern eingeladen wird, als multisensorisch agierende Zeug_in, Teilnehmer_in, Kompliz_in oder Ko- Performer_in mitzuwirken, konstellieren jene Aufführungsformate nicht nur die konventionalisierte Beziehung von Zuschauer_innen und Performer_innen neu, sondern lassen die „Zuschauer_in“ in ihrer Rolle als „Zuschauer_in“ selbst thematisch werden. 

Vor diesem Hintergrund lädt die internationale Tagung „Commit Yourself! Strategies of Staging Spectators in Immersive Theater“ dazu ein, Formen und Konzepte zeitgenössischen Zuschauens zu diskutieren und verschiedene Modi der Aufführungsbeteiligung sowohl praktisch als auch theoretisch zu beleuchten. Dabei ist zu diskutieren, welche neuen Begrifflichkeiten und Methoden entwickelt werden müssen, um den Herausforderungen zeitgenössischer Theater- und Performanceformen theoretisch zu begegnen. Denn nicht nur bestimmen und verorten aktuelle Aufführungen das Publikum und seine Handlungsspielräume neu, auch die Theaterwissenschaft muss das Publikum und seine Aktivitäten als integrale Aufführungsbestandteile neu und anders denken. Wie wird man in einer Aufführung überhaupt zur „Zuschauer_in“ oder zu einer spezifischen Figuration von Publikum? Lässt sich für immersive Theaterformen eine spezifische „implizite Zuschauer_in“ denken? Wie können empirische Zuschauer_innen bei der Theoretisierung immersiver und partizipativer Erfahrungen produktiv miteinbezogen werden? Die Tagung erkundet die Chancen einer interdisziplinären Öffnung und Erweiterung theaterwissenschaftlicher Methoden, um jene Diversität und Multiperspektivität unterschiedlicher Rezeptionserfahrungen untersuchen zu können.