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Der Gefühlskapitalismus der Banken. Vom Ende der Gier als „ruhiger Leidenschaft“

Leviathan (Cover)

Leviathan (Cover)

Neckel, Sighard – 2011

Beim Zusammenbruch der Finanzmärkte im Herbst 2008 stellte die „Gier“ ein weit verbreitetes Deutungsschema der Entstehung der Krise dar. Im vorliegenden Aufsatz wird der Rekurs auf Gier nicht ideologiekritisch interpretiert, sondern als soziologische Information verstanden, die Auskunft über den Wandel ökonomischer Handlungsorientierungen im Finanzmarktkapitalismus gibt. In dem Maße, wie Banken sich gegenüber der Steigerungslogik spekulativer Renditen nicht mehr durch konkrete Organisationsziele abgrenzen, wird Gier zum Strukturprinzip des finanzökonomischen Handelns und verliert die zivilisatorisch erwünschte Fähigkeit, durch Bindung an langfristige wirtschaftliche Interessen sich zu einer „ruhigen Leidenschaft“ (David Hume) zu verwandeln.

Titel
Der Gefühlskapitalismus der Banken
Verfasser
Neckel, Sighard
Datum
2011
Kennung
DOI: 10.1007/s11578-011-0107-0
Erschienen in
Leviathan - Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft 39(1)
Sprache
ger
Art
Text
Größe oder Länge
pp. 39–53