George E. Marcus: The Sentimental Citizen. Emotion in Democratic Politics
Ayata, Bilgin; Nürnberg, Vivien – 2022
Das im Jahr 2002 von dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler George E. Marcus veröffentlichte Buch The Sentimental Citizen setzt sich mit der Rolle von Emotion für Staatsbürgerschaft, politische Partizipation und Demokratie auseinander. Das Buch formuliert eine Kernkritik an der sowohl in der Demokratietheorie aber auch in der Öffentlichkeit weitverbreiteten Annahme, dass Emotionen in einem antagonistischen Verhältnis zur Vernunft bzw. zum rationalen Subjekt stehen und dadurch schädlich für das Gelingen demokratischer Prozesse sind. Marcus zielt mit seinem Buch darauf ab, ein grundsätzliches Umdenken und eine Rehabilitierung der Rolle von Emotionen so zu ermöglichen, dass deren produktive und unabdingbare Bedeutung für politisches (und demokratisches) Handeln erreicht wird. Er beruft sich hierbei überwiegend auf die neuesten Erkenntnisse in der Neuropsychologie, die er mit politikwissenschaftlichen Fragestellungen der US-amerikanischen Demokratieforschung in Konversation bringt.