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M.A. Friederike Oberkrome

Oberkrome

Freie Universität Berlin

Institut für Theaterwissenschaft

SFB 1171 "Affective Societies" - C05

Assoziierte Mitarbeiterin

Seit 2015

Dissertationsprojekt zu dokumentarischen Darstellungsformen im (post-)migrantischen Theater

2013-2014

Studentische Hilfskraft im Projekt A7 „Immanente Entgrenzung in Kunstpraxis und Kunsterfahrung“ des SFB 626 (Prof. Dr. Klaus Krüger)

2013-2015

Studium der Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin (M.A.) – Abschlussarbeit: „Situation(ist)en heute – Über die Aktualität von (konstruierten) Situationen in zeitgenössischen partizipatorischen Kunst- und Theaterformaten“

2012-2013

Tutorin am Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

2010-2013

Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (B.A.) – Abschlussarbeit: „Inszenierte Räume – Zur Theatralität der Minimal Art am Beispiel von Fred Sandback“

2008-2010

Verschiedene Dramaturgiehospitanzen und Regieassistenz am Landestheater Detmold

Recherche, Erkundung, Arrangement – Über die Wiederkehr des Botenberichts im Theater der Migration (AT)

Das Dissertationsprojekt befragt dokumentarische Erzählformen im Feld von Theater und Migration auf ihre ästhetischen Paradoxien. So scheinen etwa autobiographische Selbstentwürfe dazu in der Lage, hegemoniale Narrative der Migrationsgesellschaft zu konterkarieren; zugleich partizipieren solche Formen unter dem Schlagwort des Dokumentarischen auch an Diskursen und Praktiken, die umstrittene Identifikationen des ,Anderen‘ tendenziell fortschreiben – ein ästhetisches Spannungsverhältnis, das häufig unter Schlagworten wie ‚Authentizität‘ und ‚Repräsentation‘ verhandelt wird.

Ausgehend von dieser unscharfen Kontur dokumentarischer Gegenerzählungen nimmt das Dissertationsprojekt mit Recherche, Erkundung und Arrangement drei verschiedene Modi des Berichtens in den Blick und untersucht, wie in performativen Stadtspaziergängen, szenischen Installationen und autofiktionalen Darstellungsformen jeweils Konstrukte des ,Anderen‘ aufs Spiel gesetzt und unterschiedliche Zeit-Räume der Migration eröffnet, verhandelt oder auch geschlossen werden.

Dabei wird die These einer Wiederkehr des Botenberichts verfolgt, insofern bestimmte paradoxe Strukturmomente des dramatischen Botenberichts wie ein fremdbestimmtes Berichten vom Rand sowie die Verschränkung verschiedener Zeit-Räume hier zum affektdramaturgischen Prinzip ganzer Aufführungen werden. Im Anschluss an Sybille Krämers Medientheorie des Boten und an relationale Konzepte von Identität (S. Ahmed, S. Hall) zielt die Arbeit nicht zuletzt auf eine kritische Neubestimmung der politischen und ethischen Dimensionen des theatralen Botenberichts.

Forschungsinteressen und -schwerpunkte 
  • Interferenzen von Kunst- und Theaterwissenschaft
  • Theater und Räumlichkeit
  • Performance- und Aktionskunst seit den 1950er-Jahren
  • Formen der Konstruktion von Geschichte und Erinnerung im Theater
Vorträge

„Narrating with(out) bodies“ im Rahmen der internationalen Konferenz Performing Tangier: The Narrative Turn in Contemporary Theatre, veranstaltet vom International Centre for Performance Studies (ICPS); 18.09.2016, Tangier.

„Affektökonomien im Vergleich. Theater und Migration in Berlin und London“ (gemeinsam mit Hans Roth) im Rahmen der internationalen Jahrestagung „Profitable Aesthetics. Performative Strategien der Teilhabe“ des ERC-Projekts The aesthetics of Applied Theatre; 21.10.2016, Berlin.

Gespräch mit der Kunsthistorikerin Burcu Dogramaci im Rahmen der Ausstellung „Uncertain States – Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen“ an der Akademie der Künste (Berlin) unter dem Titel „Neue Heimat? Künstlerische Verortungen im Zeichen von Migration und Mobilität“ (gemeinsam mit Marion Acker), 13.01.2017, Berlin.

„Affektiv/Engagiert. Tendenzen dokumentarischer Theaterformen“ im Rahmen der projekteigenen Tagung Engagement im Zeichen von Flucht und Migration. Aktuelle Tendenzen in Literatur und Theater; 20.01.2017, Berlin.

“German ‘Sprechtheater’ and the Transformation of Theatrical Public Spheres” (gemeinsam mit Hans Roth und Matthias Warstat) im Rahmen der internationalen Jahrestagung Public Spheres of Resonance: Constellations of Affect and Language des SFB 1171 Affective Societies, 28.04.2017, Berlin.

„Einführung“ (gemeinsam mit Verena Straub) im Rahmen der internationalen Konferenz P/Re/Enact! Performing in Between Times, 27.10.2017, Berlin.

“Migratory messengers – The mediality of documentary post-migrant theatre” im Rahmen des World Congress Theatre and Migration. Theatre, Nation and Identity: Between Migration and Stasis der International Federation for Theatre Research, Juli 2018, Belgrad.

„Paradoxe Techniken der Verortung. Zur Aktualität des Botenmodells im Kontext von Theater und Migration“ im Rahmen des 14. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft unter dem Thema Theater und Technik. Das Theater unter dem Vorzeichen seiner technologischen Bedingung, November 2018, Düsseldorf.

 

Wissenschaftliche Publikationen

„(Re-)Framing the Documentary. Exploring Asylum Policies on Stage”, in: Research in Drama Education: The Journal of Applied Theatre and Performance, 23 (2), S. 259-273.

“Affektökonomien im Vergleich: Ein (neuer) Blick auf Theater und Migration in Berlin und London“ (gem. mit Hans Roth), in: Matthias Warstat et. al. (Hg.): Profitable Aesthetics. Performative Strategien der Teilhabe, Berlin: Theater der Zeit. (Im Erscheinen.)

“German ‘Sprechtheater’ and the Transformation of Theatrical Public Spheres” (gem. mit Hans Roth und Matthias Warstat), in: Anne Fleig, Christian von Scheve (Hg.): Public Spheres of Resonance: Constellations of Affect and Language, London: Routledge. (Im Erscheinen.)

Herausgabe des zweisprachigen Konferenzbandes P/Re/Enact! Performing in Between Times (gemeinsam mit Adam Czirak, Sophie Nikoleit, Verena Straub, Robert Walter-Jochum und Michael Wetzels),Bielefeld: transcript. (Im Erscheinen.)

 

Blogbeiträge

„Vom Erzählen im Theater. Ein Bericht über die Konferenz Peforming Tangier: The Narrative Turn in Contemporary Theatre“, in Affective Societies Blog, 17.10.2016, http://affective-societies.de/2016/aus-der-forschung/vom-erzaehlen-im-theater-ein-bericht-ueber-die-konferenz-performing-tangier-the-narrative-turn-in-contemporary-theatre/.

„Sprach-Spiel-Räume. Das Theater von Nassim Soleimanpour“, in: Affective Societies Blog, 01.12.2017, http://affective-societies.de/2017/sfb-1171/sprach-spiel-raeume-das-theater-von-nassim-soleimanpour/.

„Auch wenn wir migrieren, bleibt immer etwas konstant. Vom Leben der Dinge zwischen Bruch und Kontinuität – Die Kunsthistorikerin Burcu Dogramaci im Gespräch“ (gemeinsam mit Marion Acker), in: Affective Societies Blog, 14. 03. 2017, http://affective-societies.de/2017/interviews-portraits/auch-wenn-wir-migrieren-bleibt-immer-etwas-konstant-vom-leben-der-dinge-zwischen-bruch-und-kontinuitaet/.