Die Beiträge zeigen, wie affektive Erwartungen, Dispositionen und Regime in Klassengesellschaften verankert sind: Sie stabilisieren Hierarchien, legitimieren Privilegien und prägen die alltäglichen Weisen, in denen Menschen ihre eigene und die soziale Position anderer deuten. Gleichzeitig können Emotionen Brüche erzeugen – indem sie Kritik befeuern, Ressentiments mobilisieren oder Irritationen hervorrufen, die bestehende Grenzen infrage stellen.

Insgesamt macht das Heft deutlich, dass Klasse nicht nur durch materielle Ressourcen bestimmt wird, sondern ebenso durch affektive Muster, die Zugehörigkeit, soziale Mobilität und Ungleichheit strukturieren. Die Beiträge entwickeln damit einen konzeptionellen und empirischen Rahmen, um Emotionen als soziale Kräfte zu begreifen – als etwas, das Klassenverhältnisse nicht nur widerspiegelt, sondern aktiv herstellt.