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Potsdamer Gespräche – „Sapere Aude!“ oder wie die Neue Rechte Bürgerlichkeit inszeniert

5. Dezember 202418 Uhr

Brandenburg Museum, Konferenzraum

Vortrag: Aletta Johanna Diefenbach (Berlin)

News vom 29.11.2024

Zu seinem 300. Geburtstag sind die Ideen des Philosophen Immanuel Kant tief im kollektiven Bewusstsein der Gesellschaft verankert. Sein Aufruf, mutig zu sein und sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, gehört heute wie selbstverständlich zum Ideal bürgerschaftlichen Engagements – so auch für die Neue Rechte und ihre Anhängerschaft. Kant ist, selbst wenn dies manchen Fan der Aufklärung schaudert, auch für eine rechte Gesellschaftskritik oft der erste Gewährsmann. Der Vortrag zeichnet an den Sprechweisen über den Islam als gesellschaftsrelevantem Thema nach, wie eine rechte Anhängerschaft diese Bürgerlichkeit durch rationalisierte Formen der Kritik inszeniert und blickt auf deren Effekte in der Öffentlichkeit. An rechten Institutionen, öffentlichen Gegenstrategien und dem Mobilisierungspotential in der Bevölkerung zeigt sich, wie die Neue Rechte Diskursmacht nicht allein durch offenen Hass und Hetze, sondern auch über bürgerlich erscheinende Affektpolitiken aufbaut. Eine Kritik an der Neuen Rechten muss sich dieser Ambivalenz stellen.

Aletta Johanna Diefenbach ist promovierte Soziologin und arbeitet am Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin. Zuvor war sie DFG-Stipendiatin am Exzellenz-Cluster „Normative Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Ihre Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von Politik, Kultur und sozialen Ungleichheiten. Ein besonderer Fokus gilt dabei aktuellen Formen der Gesellschaftskritik und Emotionen im US-amerikanischen Islam sowie bei der Neuen Rechten und in feministischen Bewegungen in Deutschland.

Moderation: Miriam Rürup (Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam)

Eine Veranstaltung im Rahmen der Potsdamer Gespräche zusammen mit dem Einstein Forum, dem Moses Mendelssohn Zentrum und dem Brandenburg Museum.

Eintritt

Eintritt frei

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