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Fernsehtextanalyse

Mit Hilfe der Fernsehtextanalyse werden diejenigen stilistischen Mittel erfasst, die darauf ausgerichtet sind, Zuschauer_innen sinnlich-körperlich zu affizieren. Wir begreifen Formate des Reality TV als öffentliche Regulatoren von Emotionen: Angemessenheit oder Peinlichkeit, expressive Freude oder öffentliche Beschämung. Die damit verbundenen Emotionsrepertoires werden durch diese Fernsehformaten öffentlich distribuiert und marktförmig zur Verfügung gestellt. Die Ebene des Fernsehtextes wird mit folgenden Forschungsfragen bearbeitet: Welche Emotionsrepertoires werden im Fernsehtext in konfliktbehafteten Situationen sichtbar und verhandelt und wie wird das Publikum dabei sinnlich-körperlich affiziert? Uns interessiert hier in besonderer Weise, wie mittels emotionaler Konfliktsituationen Prozesse der Inklusion oder Exklusion, der Herstellung oder Verweigerung von Zugehörigkeit sichtbar gemacht werden und wie das Format durch seine affizierende Struktur ein ‚Wir’ und ein ‚Ihr’ erzeugt.

Dazu wurde die elfte Staffel Germany’s Next Topmodel aus dem Jahr 2016 analysiert, die inklusive Finalshow 15 Folgen umfasst und im Zeitraum vom 04.02.2016 bis zum 12.05.2016 ausgestrahlt wurde.

Erste Ergebnisse:

Töpper, C.; Lünenborg, M. (2018): Verkör­perte Affekte: Zur Analyse affektiver Dy­namiken von Zugehörigkeit und Exklusion im Reality TV. in: Grittmann, E.; Lobinger, K.; Neverla, I.; Pa­ter, M. (Hg.): Kör­perbilder – Körperpraktiken. Vi­sualisierung und Vergeschlechtlichung von Kör­pern in Medien­kulturen. Köln: Herbert von Ha­lem, 94-111