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Erste Projektlaufzeit: Transkulturelle emotionale Repertoires im und durch Reality TV

Der Verbund beginnt mit Juli 2019 seine zweite Förderphase durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und initiiert damit eine Neuausrichtung der Verbundsforschung und der einzelnen Teilprojekte.

Preview der ersten Folge der 13. Staffel von Germany’s Next Topmodel am 06.02.2018 im Kino Zoo-Palast. Bild: Laura Suna.

Preview der ersten Folge der 13. Staffel von Germany’s Next Topmodel am 06.02.2018 im Kino Zoo-Palast. Bild: Laura Suna.

Am 06.02.2018 wurde die erste Folge der 13. Staffel von Germany’s Next Topmodel als Preview im Berliner Kino Zoo-Palast gezeigt und stieß auf großes Publikumsinteresse. Auch die 13. Staffel der Sendung erzielt immer noch gute Quoten und sorgt gleichzeitig auch weiterhin für kritische Diskussionen (z.B. #notheidisgirl, pinkstinks). Offenbar bietet die Sendung immer noch Affizierungspotential: Empfinden von guilty pleasure während der Rezeption, feministisch-kritische Aktionen und Diskussionen oder Distinktionsprozesse gegenüber dem Format sind nur einige Formen möglicher Publikumsreaktionen.

Vor diesem Hintergrund widmete sich das Projekt "Transkulturelle emotionale Repertoires im und durch Reality TV" der Frage, welche affektiven Dynamiken im Kontext global zirkulierender populärkultureller Medienangebote wie dem Reality TV entstehen. Ausgehend von der These, dass Emotionen in Formaten des Reality TV wie Germany’s Next Topmodel extensiv her- und ausgestellt werden und diese Emotionen ein wesentliches Attraktionsmoment für sein Publikum darstellen, untersuchte das Projekt, wie durch Emotionen und Affekte Angebote zur Aushandlung von Zugehörigkeit (und Exklusion) hergestellt werden. In welcher Weise regulieren diese Formate öffentlich sagbare und zeigbare Emotionen? Dabei wurde empirisch dem Spannungsverhältnis zwischen vermeintlich universellen Emotionen und deren lokal je spezifischen Artikulationen, Modifikationen, Irritationen auf affektiver Ebene nachgegangen.

Die multimethodisch angelegte Studie zielte auf die Identifikation und Rekonstruktion der Affizierungsprozesse und der (möglichen) damit einhergehenden Prozesse der Vergemeinschaftung und Verhandlung von Zugehörigkeit. Dabei untersuchten wir Emotionen und Affekte im Reality TV analytisch entlang der Elemente des Kreislaufes der Medienkultur, nämlich auf der Ebene der Produktion und Distribution, des Medientextes, der Rezeption und der Aneignung (du Gay et al. 1997; Hepp 2004).

Damit sollen Affekttheorien auch für die empirische Anwendung in der Kommunikations- und Medienwissenschaft nutzbar gemacht werden.

Forschungsschritte:

1. Produktion und Distribution
2. Fernsehtextanalyse
3. Rezeption und Aneignung