(P)Reenactment
Zentrales Ergebnis der Projektarbeit ist die Konturierung eines neuen Begriffs: (P)Reenactment. Durch seine spezifische Schreibweise führt das Konzept die Begriffe Reenactment und Preenactment zusammen und betont damit die grundlegende Verflechtung von Pro- und Retrospektion in performativen Geschehen sowie die Instabilität der jeweiligen zeitlichen Perspektiven. Als Instrument für die Analyse von Affektivität formuliert das Konzept damit eine Erweiterung der Affect Studies in Hinblick auf zeitliche Dynamiken. (P)Reenactment bezieht sich nicht nur auf verkörperte Live-Performances, sondern erscheint auch für die Analyse mediatisierter Phänomene vielversprechend; es umfasst nicht nur künstlerische Performances, sondern lässt sich auch für die Analyse politischer Proteste oder Alltagssituationen fruchtbar machen. In dieser prinzipiellen Offenheit liegt auch das analytische Potenzial und die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit des Konzepts für zukünftige Forschungen.
Im Frühjahr 2019 erschien der Band „Performance zwischen den Zeiten. Reenactments und Preenactments in Kunst und Wissenschaft“ im Transcript-Verlag Bielefeld. Darüber hinaus entstand der Glossareintrag „(P)Reenactment” im Key-Concepts-Band „Affective Societies". Einige Beiträge im Rahmen der Tagung P/RE/ENACT! ZwischenZeitenPerformen 2017 des ICI Berlin können Sie hier im Videoformat anschauen.
Regelmäßige Gruppenteilnehmer:innen:
Dr. Adam Czirak (Institut für Theaterwissenschaft/TP C05)
Dr. Antje Kahl (Projektnomadin)
Friederike Oberkrome (TP C05)
Verena Straub (TP B01)
Michael Wetzels (TP C02)
Koordination:
Sophie Nikoleit (TP B03)
Dr. Robert Walter-Jochum (TP C04)