Springe direkt zu Inhalt

Projekteigene Veranstaltungen

Themengruppe: Kritik, Institution, Affekt

In der Themengruppe befassen wir uns aus interdisziplinärer Perspektive mit dem Verhältnis von Kritik, Institution und Affekt und fragen welche neuen Perspektiven sich sowohl auf Theorien als auch die gesellschaftliche Praxis der Kritik mit einem Ansatz der Affective Societies ergeben. Dieser begreift Affekt als eine Grundkategorie des Sozialen und damit auch von Kritik und ihren institutionellen Praktiken. Für dieses Ziel erschließen wir uns durch gemeinsame Lektüren unterschiedlichen Genealogien der Kritiktheorie, fragen nach ihren affektiven Dynamiken und diskutieren unterschiedliche gesellschaftliche Institutionen der Kritik, wobei wir einen Schwerpunkt auf Kunst als kritische Praxis legen. Zudem bieten wir Raum, im kollegialen Austausch die Rolle von Kritik, Institution und Affekt in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu besprechen.

Organisiert von Aletta Diefenbach, Matthias Lüthjohann und Hans Roth

Werkstattgespräch: Der Kampf um die Öffentlichkeit. Ein linkshabermasianischer Ansatz

23. Mai 2022, 16:00-18:00, J32/102 (neuer Raum!)

Jürgen Habermas konzipiert den „Strukturwandel der Öffentlichkeit" als kolonialisierenden Übergriff ökonomischer, politischer und technologischer Systemlogiken auf die Lebenswelt. Dadurch gerät der lebensweltliche Konflikt um die Öffentlichkeit selbst aus dem Fokus. Doch sein Werk enthält noch eine andere, in Vergessenheit geratene Perspektive. Sie lässt diesen Konflikt als Dialektik systematisch verzerrter Kommunikation sichtbar werden. Aktuelle Auseinandersetzungen um die Öffentlichkeit, ihre Grenzen, Akteure und Themen zeigen das Potential dieses linkshabermasianischen Ansatzes auf.

Victor Kempf ist Postdoc am Institut für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Autor des Buchs “Exodus oder dialektische Negation. Paradigmen der Kapitalismuskritik im Widerstreit” (Springer 2019).

Vortrag und Workshop mit Nitzan Shoshan

Am 23.01.2020 hielt Nitzan Shoshan, Professor am Colegio de México, einen Abendvortag mit dem Titel "Hitler, for example: affective registers of fascist exemplarity in Germany". Im Anschluss organisierte das Teilprojekt C04 am 24.01.2020 den Methodenworkshop "Gefühlswelten von Rechts", in dessen Rahmen Aletta Diefenbach, Tim Lörke, Nitzan Shoshan und Stefan Wellgraf ihre Erfahrungen und methodischen Strategien aus der Forschung zu rechten Bewegungen vorstellten und mit den Teilnehmer*innen diskutierten.

Gastvortrag "PEGIDA als kollektive Performanz. Die Dresdener Demonstrationen im Lichte einer theaterwissenschaftlichen Aufführungsanalyse"

Sebastian Sommer, Doktorand am theaterwissenschaftlichen Institut der Freien Universität Berlin und Mitglied des Arbeitskreises "Rechte Protestmobilisierungen" am Institut für Protest- und Bewegungsforschung, stellte die Ergebnisse seiner Teilnahme an verschiedenen PEGIDA-Demonstrationen vor. Sein Ansatz ist dezidiert theaterwissenschaftlich und rückt die performative Dimension der Proteste ins Zentrum der Beobachtungen.

Gastvortrag "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen - Über Hassrede und Ressentiment als Gefühlsszenario"

Am 29. Mai 2018 hielt Jörg Metelmann, Professor für Kultur- und Medienwissenschaften an der School of Humanities and Social Sciences der Universität St. Gallen, einen Gastvortrag an der FU Berlin. Vor allem wurde die Funktion und Gestalt von Ressentiments im öffentlichen Diskurs thematisiert.

Internationale literaturwissenschaftliche Tagung "Hass/Literatur"

Vom 24. bis 26. Mai 2018 fand die internationale Tagung „Hass/Literatur“ an der FU Berlin statt. Auf Einladung von Prof. Dr. Jürgen Brokoff und Dr. Robert Walter-Jochum kamen Literaturwissenschaftler*innen, Soziolog*innen, Philosoph*innen und Anthropolog*innen zusammen, um sich mit dem Verhältnis von Hass und (literarischen) Texten auseinanderzusetzen.

Vortrag "Media, Markets and Psychology: Structural Conditions of Post-Factual Democracy"

Am 15. Mai 2018 hielt Mads Vestergaard, Doktorand am "Center for Information and Bubble Studies" der Universität Kopenhagen und Gastwissenschaftler am Institut für Soziologie und dem SFB 1171, einen öffentlichen Vortrag zu den strukturellen Voraussetzungen der postfaktischen Demokratie.

Vortrag "Only better Beasts: Emotion, Material Religion and the Scopes Trial"

Am 21. Juni 2017 hielt Donovan Schaefer, Gastwissenschaftler am SFB 1171 und Dozent an der Universität Oxford, einen Vortrag an der FU Berlin. Im Zentrum stand das Verhältnis von religiösen Körperschaften und der Wissenschaft und die Rolle von Gefühlen in diesem.

Jahrestagung des SFB 1171 "Public Spheres of Resonance: Constellations of Affect and Language"

In Zusammenarbeit mit dem Institute for Cultural Inquiry Berlin veranstaltete der SFB 1171 seine zweite Jahreskonferenz. Den thematischen Rahmen bildete ein kritisches Hinterfragen des Verhältnisses von Sprache und Affekt, wie es derzeit in den Affect Studies vorherrschend ist, und in dem Sprache vorrangig eine kommunikative und repräsentative Rolle zugesprochen wird. Vielmehr wurde im Rahmen der Konferenz das der Sprache inhärente Vermögen, zu affizieren und affektive Resonanzen zu erzeugen, in den Vordergrund gerückt.

Internationaler Workshop "Inside Out: Affect(s) in Multi-Religious Secular Societies"

Die Teilprojekte C02 und C04 luden vom 4. bis zum 5. November 2016 zu einem Workshop mit Beteiligung internationaler Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen. Im Zentrum des Workshops standen neue Entwicklungen in den Kultur- und Sozialwissenschaften im Feld der religiösen Gefühle. Insbesondere wurde die kommunikative Konstruktion des "Säkularen" und des "Religiösen" als sich antagonistisch gegenüberstehende Pole diskutiert.

Methodenworkshop "Diskursanalyse"

Am 19. Juni 2016 bot das Teilprojekt C04 ein Methodenseminar zur Einführung in die wissenssoziologische Diskursanalyse an. Dr. Sasa Bosanic, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Augsburg, dessen Arbeitsgebiet vor allem die Wissenssoziologie und die Diskursanalyse umfasst, gab zunächst einen Überblick über die Grundlagen und Konzepte der wissenssoziologischen Diskursanalyse. Im Anschluss wurden die im Rahmen dieser verwendeten heuristischen Instrumente vorgestellt und anhand von empirischem Material aus einigen Teilprojekten des SFB 1171 praktisch angewandt.